Ehrungen in der Zeit des Nationalsozialismus

Fallersleben » Deutschlandlied » Geschichte » ( 20. 02. 1934)

Während der nationalsozialistischen Diktatur wird nicht nur die Nationalhymne weiter gesungen, wenn auch nur die erste Strophe mit „Deutschland Deutschland über alles“, das den neuen Machthabern so gut zu „Denn heute (ge)hört uns Deutschland und morgen die ganze Welt“ und „Die Fahne hoch die Reihen fest geschlossen“ passt: auch Hoffmann von Fallersleben und sein Andenken werden staatstragend.

1934

Hoffmanns Geburtshaus geht in den Besitz der Stadt Fallersleben über. Ein Zufall wird der Zeitpunkt, ein Jahr nachdem die Nationalsozialisten an die Macht kommen, sicher nicht gewesen sein. Die Regierung gab 35.000 RM, weitere Gelder kamen von der Stadt, der Provinz, dem Kreis Gifhorn, der Klosterkammer Hannover und aus einem ministeriellen Denkmals- und Museumsfond. Das Gebäude wurde gründlich renoviert und eine Gedenktafel angebracht: „Sein Ruhm ist unvergänglich“ steht darauf.

26.8.1936, Fallersleben

Zum 95. Jahrestag des „Deutschlandliedes“ wird das Geburtshaus von Hoffmann von Fallersleben eingeweiht und zum Hoffmann – Museum. Eine ganze Woche feiert Fallersleben seinen Hoffmann. Die „Hamburger Liedertafel von 1823“ schenkt dem Museum ein Bild von Streit’s Hotel in Hamburg, wo 1841 die Vorfahren eben dieser Sänger von 1936 erstmals das „Lied der Deutschen“ aufgeführt hatten.

20. 8. 1941, Vorsfelde

Hoffmann hat Ende der 1860er Jahre des öfteren seinen Freund Kaufmann Grete in Vorsfelde besucht. Er soll auch kurze Zeit bei ihm gewohnt haben, nachdem er aus Preußen ausgewiesen worden war. Aus diesem Anlaß wurde am 20. August 1941 an dem Grundstück Stoppelhaar (früher Grete) Vorsfelde, Lange Straße 36, eine Gedenktafel angebracht

24.6.1941 (oder kurz danach), Neuwied

Auf Veranlassung der Stadtverwaltung wird an der evangelischen Kleinkinderschule am Luisenplatz (Langendorfer Straße 105), wo Hoffmann von 1851- 52 wohnte, eine Gedenktafel angebracht.

25. August 1941, Braunschweig

Die „Johann – Albrecht – Oberrealschule“ für Jungen „Hinter den Brüdern“ wird in „Hoffmann von Fallersleben – Schule“ umbenannt. Das Gebäude wird im Krieg zerstört. Ebenfalls im Krieg zerstört wird das Fachwerkhaus, An der St. Katharinenkirche Nr.5, Braunschweig, dort wird ebenfalls am 25. August 1941 eine Gedenktafel angebracht. Hoffmann wohnte dort während seiner Schulzeit in Braunschweig von 1814 – 1816. In das Holz eines Balkens des Obergeschosses wird eingeschnitten: „Einigkeit und Recht und Freiheit.“

26. 8. 1941, Hannover-Bothfeld

An der Südseite der Bothfelder Kirche wurden am 26.8.1941 zur Einhundertjahrfeier des Deutschlandliedes vier Eichen gepflanzt. Unter diesen befindet sich seitdem ein Gedenkstein…

26. 8. 1941, Neustadt an der Weinstraße

Am Strohmarkt in Neustadt an der Weinstraße wurde eine zwei Meter hohe Gedenktafel für Hoffmann enthüllt. Sie stellt eine Lyra mit einem Schwert dar, von Weinlaub und Trauben umkränzt – dazu die zweite Strophe des Deutschlandliedes.

(Quelle: Andrée, Höxter)

Zwei Zeitungsartikel vom 26. August 1941: