Wohl leb ich einsam stille Tage,
als lebt ich nur in mich hinein:
Still ward mein Herz, es schweigt die Klage,
Trost muß ich selber mir verleihn.
Das Liebste hab ich hier begraben,
Das Liebste, was mir Gott beschied,
doch blieb mir noch von seinen Gaben
mein Kind, mein Vaterland, mein Lied.
Doch wenn mein Lied je ausgesungen,
wenn je mein Kind mich auch verläßt,
dann halt ich, tief von Schmerz durchdrungen,
das Allerletzte gläubig fest.
Eins muß mir das Geleit doch geben,
eins bleibt mir treu zum Grabesrand,
eins wird dereinst mich überleben:
Die Liebe für das Vaterland.
September 1861 , nach dem Tode seiner Frau Ida –
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