Chronik

Hoffmann von Fallersleben mit etwa 50 JahrenAm 2. April 1798 wird August Heinrich Hoffmann (noch ohne „von Fallersleben“) als drittes von fünf Kindern in Fallersleben ( heute ein Ortsteil von Wolfsburg) geboren. Mit fünf Jahren erlebt er preußische Zwangsrekutierungen und spätere französische Besetzung, die zunächst Gleichheit vor dem Gesetz und viele weitere Freiheiten bringt, dann aber ebenfalls zu Unterdrückung führt. Hoffmann erlebt die Befreiungskriege auf der Schulbank. Auf Wunsch der Eltern studiert er zunächst Theologie in Göttingen, dann beginnt er  in Bonn deutsche Sprache und Literatur zu studieren.

Dort schließt er sich der burschenschaftlichen Bewegung an, veröffentlicht erstmals wissenschaftlich und wechselt nach dem Studium zunächst nach Berlin und dann an die Universität in Breslau, wo er als Professor für deutsche Sprache und Literatur 1840 die „Unpolitischen Lieder“ veröffentlicht, ein Jahr später das „Lied der Deutschen“. Er wird als „staatsgefährdend“ ohne Pension aus dem Lehramt in Breslau entlassen, es folgen sechs ruhelose Jahre an ständig wechselnden Orten. In der Märzrevolution 1848 wird er zu einer der populärsten, revolutionären Stimmen, tritt bei Veranstaltungen auf und veröffentlicht radikal demokratische Gedichte und Lieder. Die Wahl in die Frankfurter Nationalversammlung aber lehnt er  ab.

Nach der gescheiterten Revolution heiratet er seine 18jährige Nichte Ida vom Berge.  Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor, von denen nur eines das erste Lebensjahr erreicht. Hoffmann versucht – von Polizei und Obrigkeit mit Argwohn beobachtet – wieder als als Wissenschaftler Fuß zu fassen. Über Bingerbrück und Weimar geht die Familie nach Corvey, wo Hoffmann als Bibliothekar ungefährdet arbeiten und publizieren kann. Dort stirbt seine junge Frau mit gerade 29 Jahren an einer Totgeburt. In seinen letzten Lebensjahren ist er vornehmlich mit der Ausarbeitung seiner umfangreichen Autobiographie beschäftigt, die er unter dem Titel „Mein Leben“ von 1868 bis 1870 in sechs Bänden publiziert. Die deutsche Einheit – geschmiedet mit „Blut und Eisen“ – bejubelt er mit Lobgedichten auf Kaiser und Generäle. Doch bald schreibt er wieder kritische Texte, Am 19. Januar 1874 stirbt August Heinrich Hoffmann von Fallersleben in Corvey.

Kommentierte und ausführliche Biographie

Über Kindheit und Jugend von Heinrich Hoffmann genannt von Fallersleben. Passagen aus seiner Autobiographie, frühe Gedichte und Lieder, Briefpassagen etc...

Im Mai 1815, kurz nach Hoffmanns 17. Geburtstag, wurden erstmals vier seiner Gedichte gedruckt, unter dem Titel "Deutsche Lieder von August Heinrich Hoffmann . Vincet amor patriae, laudumque immensa cupido". Derselbe Drucker bestellte ein weiteres Gedicht für den Kalender 1816, das er gleich am nächsten Tage geliefert bekommt. Die Eltern,...

Im Dezember 1821 verließ Hoffmann (mittlerweile von Fallersleben) die Universität in Bonn und ging nach Berlin, wo sein Bruder als preußischer Beamter lebte, um mit dessen Hilfe eine Anstellung als Bibliothekar zu finden. In Berlin lernte er den Freiherrn Karl Hartwig Gregor von Meusebach kennen, einen Mann mit einer beindruckenden...

In Berlin lag die Welt offen vor ihm, er zählte bedeutende Menschen zu seinem Bekanntenkreis, diese wiederum waren fasziniert von dem Liedersänger und witzigem Alleinunterhalter, der mit Gelegenheitsgedichten nur so um sich warf. Um so mehr musste ihn die Welt, die ihn "am Rande des Reichs" in Breslau erwartete,  einengen...

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