1850-60

0 daß dich Gott behüte! Im Paradiese kaum Ein Baum wohl schöner blühte Als du, mein Apfelbaum. Ich muß den Meister loben, Der dich so schön gemacht. Zum Sträußchen dich gewoben Aus Duft und Farbenpracht. Du wunderbares Sträußchen! Könnt´ ich ein Bienchen sein, Dann wählt´ ich dich zum Häuschen Und kehrte bei dir ein. Wie ... Weiterlesen ...

(von etwa 1850)


Wir sahn die Reben blühen Im milden Frühlingshauch, Und sahn für unsre Mühen Erblühn die Hoffnung auch. Der Sommer tat das Seine, Der Herbst hat es vollbracht Mit warmem Sonnenscheine Und kühlem Tau der Nacht. Die Trauben sind gediehen, Sind würzig, süß und klar. Laßt uns zur Lese ziehen! Was wir gehofft, ward wahr. 0 ... Weiterlesen ...

(von etwa 1850)


Welch wundervolle Zeiten – Kriegs- und Belagerungsstand sind deine Herrlichkeiten, mein liebes Vaterland ! Der Bürokrat regieret mit Stern und Ordensband, der Federfuchser schmieret Gesetze für das Land. Der Diplomat erkläret, was Ehre heißt und Schmach; das gute Recht verjähret, man bricht, was man versprach. Der Bürger schweigt bescheiden, gehorsam wie ein Knecht; zu zahlen ... Weiterlesen ...

(von etwa 1851)


Wenn Dich mein Arm so fest umschlungen hält Ist mein die Welt, denn Du bist meine Welt. Was mir entflohen schien, ich hab´ es wieder: Mein ist der Frühling, mein sind seine Lieder. Vereint sind unsre Herzen, meins ist Deins, Und jeder Blick sagt: Dein Geschick ist meins. O möchte so uns jeder Tag verschwinden ... Weiterlesen ...

(von etwa 1851)


O könnt´ ich schlafen und träumen in Waldeseinsamkeit, und dort mit den alten Bäumen nichts hören von unserer Zeit! Nichts hören von Ehren und Schanden, von Ordnung und rettender Tat, von Kerkern, Ketten und Banden, von Standrecht und Hochverrat ! O Könnt´ ich schlafen und träumen in Waldeseinsamkeit, und dort mit den alten Bäumen nichts ... Weiterlesen ...

(von etwa 1851)


Warum sagst Du mir nicht, was Dir fehlt, was dich drückt ? Es würde mich vielleicht beruhigen, es würde mich bereit finden, Dich zu trösten. So aber läßt Du mich ohne alle nähere Mitteilung. Du sprichst von einem Unglück, sagst aber nicht, was für ein Unglück. Ihr seid doch wohl und munter ! (…) Du ... Weiterlesen ...

(von etwa 1851)


Zum Jahrmarkt ! heißt die Losung heut, drauf haben wir uns längst gefreut. Da kann man kaufen, hören, sehn und ohne Geld nach Hause gehen. Krambuden hier in langen Reihn ! Die Krämer schrein: „Kauft ein ! Kauft ein !“ Gedräng und Lärm, Musik und Sang – sollt einem werden Angst und Bang. Im Adler ... Weiterlesen ...

(von etwa 1851)


Gebratne Äpfel, süßes Wort, 0 Wort voll Trost und Leben! 0 möcht´s für mich doch immerfort Gebratne Äpfel geben! Des Abends spät, da denk´ ich noch, Bevor ich muß zu Bette: Wenn ich gebratne Äpfel doch, Ach, wenn ich sie doch hätte! Des Nachts, da schlaf´ ich, was ich kann, Doch träum´ ich auch mitunter: ... Weiterlesen ...

(von etwa 1851)


Jakob, wenn du Weiden schneidest, 0 so denk an mich auch dann! Schneid´ mir eine Weidenflöte, Daß ich mir was spielen kann. Lieber Jakob, ja, du tust es, Weil du mir so gut doch bist. Hab´ ich keine Weidenflöte, Weiß ich kaum, daß Frühling ist. In der stillen Zeit am Abend Geh´ ich auf und ... Weiterlesen ...

(von etwa 1851)


Neues Jahr, du lehrst uns zwar, Daß wir älter werden; Dennoch freut uns immerdar, Daß wir sind auf Erden. Unser Herz ist frisch und jung, Glücklich in Erinnerung; Eins ist uns geblieben: Unser treues Lieben. Jahre mögen kommen dann, Jahre mögen schwinden, Jedes, jedes soll fortan Uns in Liebe finden. Unser Glück soll immer sein: ... Weiterlesen ...

(von etwa 1852)


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