Ich bin geboren den 2. April 1798 zu Fallersleben, dem Hauptorte des gleichnamigen Amtes im ehemaligen Churfürstenthum Hannover. Mein Vater war Heinrich Wilhelm Hoffmann, Kaufmann und Bürgermeister († 23. April 1819), meine Mutter Dorothea geb. Balthasar († 3. December 1842), sie stammte aus Wittingen. In der Taufe erhielt ich die Namen August Heinrich. Meine Pathen waren Heinrich August Hoffmann, nachheriger Pastor zu Mühlhausen im Waldeckschen und Frau Maria Wolff zu Havelberg. Mein elterliches Haus, jetzt im Besitze meines Schwagers Georg Friedrich Boes, ist noch vorhanden.
1798 - 1815 Kindheit und Jugend
Über Kindheit und Jugend von Heinrich Hoffmann genannt von Fallersleben. Passagen aus seiner Autobiographie, frühe Gedichte und Lieder, Briefpassagen etc…
Ich bin geboren den 2. April 1798 zu Fallersleben
(von etwa 1798)
Kindheit unter Preußen und Napoleon
Gerade neun Jahre nach dem 14. Juli 1789, dem Tag des Sturms auf die Bastille, dem Beginn der französischen Revolution, wird am 2. April 1798 in dem Flecken Fallersleben August Heinrich Hoffmann, als Sohn von Heinrich Wilhem Hoffmann, einem Kaufmann, und Dorothea Balthasar geboren. Hoffmanns Vater war 5 Jahre lang Bürgermeister des kleinen Ortes, das ... Weiterlesen ...
(von etwa 1798)
Der Krieg kommt nach Fallersleben
Während dieser meiner friedlichen Zeit des Spielens und Lernens daheim sah es draußen sehr kriegerisch aus. Zu Anfange des Jahres 1803 hatte zwar Frankreich England den Krieg noch nicht erklärt, benahm sich aber schon längst sehr feindselig. Endlich wurde denn auch dem Kurstaat die Pflicht sehr nahe gelegt, sich zu rüsten und zu wehren. Am ... Weiterlesen ...
(von etwa 1803)
Statt des alten Barbarossa kam, als Hoffmann fünf Jahre alt war, der Kaiser Napoleon, und nun sollten die Untertanen das Land ihrer Fürsten verteidigen. Überall im Lande wurden Rekruten ausgehoben. „Die jungen Bauernkerle wurden nachts aus ihren Betten geholt und wenn sie nicht willig folgten, mit Gewalt fortgeschleppt.“ heißt es in seinen Lebenserinnerungen. Diese „gepreßten ... Weiterlesen ...
(von etwa 1803)
Der Sinn und die Liebe für die Natur erwachte sehr früh in mir. Im Garten zwischen Blumen war mein liebster Aufenthalt. Wie freute ich mich, wenn die zarten Pflanzen, die ich selbst gesäet hatte, gediehen und unter meiner Pflege zur Blüthe kamen! Jeden Morgen wurde Heerschau gehalten und wenn eine Blume aufgebrochen war, so ward ... Weiterlesen ...
(von etwa 1803)
Der Laubfrosch und die Maibraut
Eine der lieblichsten Erinnerungen aus so früher Zeit ist mir das Kinderfest in dem benachbarten Sülfeld. Dorthin zogen am zweiten Pfingsttage die Fallersleber, Alt und Jung, damals noch jedes Jahr. Während die Großen nur an Cafetrinken, Kuchen und Tanz dachten, war zunächst uns Kindern die größte Freude, wenn der Laubfrosch und die Maibraut nach einander ... Weiterlesen ...
(von etwa 1804)
Wir in unserem entlegenen Winkel erfuhren nur wenig von diesem großen Ereignisse. Die Landeshoheits- und Grenzpfähle mit dem preußischen Adler erinnerten uns jedoch bald, daß wir nicht mehr königlich großbritannisch-hannoverisch waren. Die Stimmung war sehr gegen den neuen Landesherren und hie und da hörte man viel vom preußischen Pfiff und preußischen Kuckuck. Man fürchtete eine ... Weiterlesen ...
(von etwa 1806)
Bürgerschule und Privatunterricht
Nach Jahr und Tag muß ich wohl so weit gediehen sein, daß ich die Bürgerschule besuchen konnte. Ich erinnere mich wenigstens noch, daß eines Tags der ehrwürdige Superintendent Ziegler uns besuchte und tüchtig abkanzelte: ›Ihr Heiden, ihr Hottentotten –‹ begann er seine Anrede. Dann kam er zu mir, legte seine Hand sanft auf meinen Kopf ... Weiterlesen ...
(von etwa 1806)
Mit dem Beginne des Jahres 1807 hatte die Aufregung der Gemüther ziemlich nachgelassen. Es wurde zwar noch viel in unserem Hause politisiert, man beschäftigte sich aber mehr mit den großen Kriegsereignissen der letzten Monate als mit denen die noch kommen könnten; niemand dachte mehr an einen Sieg der Preußen und ihrer Verbündeten, der Russen, niemand ... Weiterlesen ...
(von etwa 1807)
Bruder und Vater Bürgermeister unter Napoleon
In dem achtjährigen Jungen, wie in der übrigen Bevölkerung, wächst langsam der Haß auf Frankreich und der sehnsuchtsvolle Wunsch, daß es mit „uns Deutschen“ etwas werden würde. Aber was war denn Deutschland damals: …“wo unter den verschiedenen Ständen und Klassen der Einwohner keine Gemeinschaft sei; wo der hohe Adel nichts mit dem geringeren, der geringere ... Weiterlesen ...
(von etwa 1807)
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