Nun gute Nacht!
Du hast für heut genug gelacht,
Doch hast du auch geweint gar sehr,
Als ob dir Leids geschehen wär´.
Das kann nicht sein!
Drum, liebes Kind, schlaf ruhig ein.
Was deiner Mutter widerfuhr,
Das war dein ganzes Leiden nur.
So schlaf denn ein!
Die Wieg´ ist deine Welt allein,
Drin Sonn´ und Mond nicht untergehn,
Noch Wolken ziehn und Winde wehn.
Das kennst noch nicht,
Und kennst, mein Kind, gar vieles nicht;
Doch weißt genug, wenn eins du weißt,
Was Vater und was Mutter heißt.
-1827
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